Donnerstag, 15. Mai 2014

Mütter sind Erretter von Seelen


''Alles Gute zum Muttertag!''


"Was für ein schrecklicher Tag. Überall sind die Läden voll von Blumen und Schokoladen. Selbst am sogenannten Muttertag, dem zweiten Sonntag im Mai sind alle Blumengeschäfte auf. Schrecklich!
Ich bin keine Mutter. Es ist biologisch nicht möglich. Ich hasse den Muttertag."



Bildquelle: LDS Media Library.*
Diese ausgedachten Zeilen oben spiegeln vielleicht wieder, was durch den Kopf einer Frau gehen mag, die so gerne Mutter wäre, aber der es verwehrt ist. Manchmal hat sich der richtige Partner noch nicht gefunden. Und manchmal spielt einem das Schicksal übel nach: Unfruchtbarkeit!

Was für ein Hohn ist da der Muttertag?

Zu allen Frauen, die gerne eine Mutter wären, aber es nicht sind oder niemals sein werden, möchte ich Folgendes sagen: Es gibt Hoffnung!

Wie soll das gehen?

In der Köstlichen Perle heißt es:
"Und Adam nannte seine Frau Eva, weil sie die Mutter aller Lebenden ist; denn so habe ich, der Herr, Gott, die erste von allen Frauen genannt, und es sind ihrer viele." (KP, Mose 4:26.)[1]
Durch weitere Offenbarung, die der Prophet Joseph Smith erhielt, wissen wir, dass die Benennung von Adams Frau als Eva (= Mutter aller Lebenden) im Garten von Eden geschah, noch bevor Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen haben. Und obwohl sie im Garten keine Kinder hatte, war sie dennoch Eva, die Mutter aller Lebenden. Wie viele Tage, Jahre, Jahrhunderte müssen vergangen sein, bis Adam und Eva aus dem Garten von Eden rausgetrieben wurden und danach ihr erstes Kind zeugen und gebären konnten?

Evas Mutterschaft muss noch etwas anderes bedeuten, als nur ein Kind zu gebären. Und genau darin liegen Hoffnung und Trost. Als Frau ist man Eva, auch wenn man keine Kinder hat. Eva ist die Bezeichnung des Wesens einer Frau. Was macht also der Name Eva aus?

Patricia T. Holland schrieb:
"Während ich liebevoll den sehr realen Schmerz anerkenne, den viele alleinstehende Frauen oder auch verheiratete Frauen, die keine Kinder geboren haben, fühlen, wenn es zu Diskusionen zum Thema Mutterschaft kommt — könnten wir diese eine Möglichkeit unserer ewigen Identität als Frau in Erwägung ziehen, nämlich unsere Gemeinsamkeit in unserer Unterschiedlichkeit? Der Eva wurde die Identität als 'Mutter aller Lebenden' gegeben — Jahre, Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte bevor sie jemals ein Kind zur Welt gebracht hat. Es scheint, dass ihre Mutterschaft ihrem Muttersein vorausging, ebenso sicher, wie die Vollkommenheit des Gartens den Kämpfen der Sterblichkeit vorausging. Ich glaube, dass Mutter eines dieser sorgfältig gewählten Wörter ist, eines dieser reichhaltigen Wörter mit einer Bedeutung und noch einer Bedeutung und noch einer Bedeutung. Wir dürfen auf gar keinen Fall zulassen, dass dieses Wort uns uneins macht. Ich glaube mit meinem ganzen Herz, dass es zuerst und vor allem eine Aussage über unser Wesen ist"[2].

Mutter ist ein Titel für jede Frau. Jede Frau war eine Mutter, noch bevor sie ein Kind geboren hat. Und jede kinderlose Frau ist eine Mutter. Und jede Frau war schon im Vorherdasein eine Mutter.

Sister Sheri L. Dew hat dazu gesagt:
"Wenn wir die große Bedeutung der Mutterschaft begreifen, wird uns klar, warum die Propheten die heiligste Aufgabe der Frau so beschützen. Während wir dazu neigen, unter Mutterschaft nur zu verstehen, dass wir Kinder bekommen, hat das Wort Mutter in der Sprache des Herrn mehrere Bedeutungen. Von allen Wörtern, mit denen man die Rolle und das Wesen Evas hätte definieren können, nannten Gott der Vater und Adam sie die 'Mutter aller . . ., die leben' [Mose 4:26] – und das taten sie, bevor sie ein Kind zur Welt gebracht hatte. Wie bei Eva begann auch unsere Mutterschaft vor unserer Geburt. So wie würdige Männer dazu vorherordiniert wurden, im Erdenleben das Priestertum zu tragen [Siehe Alma 13:2-4, 7-8], so wurden rechtschaffene Frauen im Vorherdasein mit dem Recht auf die Mutterschaft ausgestattet.[+] Mutterschaft ist mehr, als Kinder zu bekommen – obwohl das natürlich dazugehört. Sie ist der Inbegriff dessen, wer wir als Frau sind. Sie definiert unsere Identität, unser göttliches Wesen und die einzigartigen Eigenschaften, die der Vater uns mitgegeben hat."[3]

Eine Frau zu sein und somit gleichzeitig eine Mutter zu sein, ist eine heilige Aufgabe, die unser aller Respekt verdient. Elder Matthew Cowley hat darüber gelehrt:
"Die Männer müssen im Erdenleben etwas erhalten, damit sie den Menschen Erretter sein können, die Mütter, die Frauen jedoch nicht. Sie kommen mit dem angeborenen Recht, der angeborenen Vollmacht, Erretter von Menschenseelen zu sein, auf die Welt . . . und als belebende Kraft im Leben der Kinder Gottes."[4]

Eine Frau gibt Leben. Sie bringt kostbare Seelen ins Leben. Die rechtschaffenen Frauen, die in diesem Leben keine Kinder zur Welt bringen konnten, werden es im nächsten Leben bei Gott tun können und all die Freuden des Mutterseins erhalten.

Und da eine Frau auch eine Mutter ist, und die Mutterschaft mehr ist, als nur Kinder in die Welt zu bringen, werden sie die Möglichkeit erhalten, die Mutterschaft stellvertretend auszuüben. Elder John A. Widtsoe hat dazu gesagt:
"Eine Frau, die – ohne eigenes Verschulden – die Gabe der Mutterschaft nicht direkt ausüben kann, kann es stellvertretend tun."[5]

Wie ist das möglich? Sister Shery L. Dew hat dazu gesagt:
"Wir alle sind Mütter in Israel, und wir sind dazu berufen, die heranwachsende Generation zu lieben und mitzuhelfen, sie durch die gefährlichen Straßen des Erdenlebens zu führen."[3]

Wie können Frauen helfen, die heranwachsende Generation zu führen? Indem sie das tun, was sie schon immer getan haben. Lehren. Denn "Mutterschaft ist vor allem eine Lehraufgabe."[6]

Vielleicht verliert der Muttertag seinen Horror, wenn man sich diese Tatsache bewusst macht:
Rechtschaffene Frauen sind schon vor ihrer Geburt im Vorherdasein mit der heiligen Vollmacht der Mutterschaft ausgestattet. Sie besteht darin, im Diesseits und/oder Jenseits Kinder in die Welt zu setzen und Erreter von Menschenseelen zu sein. Diese Menschenseelen können im Diesseits die eigenen Kinder und/oder andere Menschen sein. Eine Frau/Mutter errettet Seelen, indem sie liebt, indem sie hilft, durch dieses schwierige Leben zu kommen, indem sie lehrt.

Dadurch erfüllt sie ihre Lehraufgabe. Dadurch macht sie ihre Berufung groß. Und wir wissen, dass Gott all diejenigen segnet, die ihre Berufung groß machen.

Mütter sind Erretter von Seelen.


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Fußnoten

* Bildquelle: LDS Media Library. Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/media-library/images/woman-sign-758870?lang=eng&category=, 2014-05-15, 11:51.

1 Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Hg.): Die Köstliche Perle. Eine Auswahl aus den Offenbarungen, Übersetzungen und Schriften von Joseph Smith, erster Prophet, Seher und Offenbarer für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 2003 Intellectual Reserve, Inc. http://www.lds.org/scriptures/pgp?lang=deu, 2014-04-12.

2 Patricia T. Holland: “One Thing Needful”: Becoming Women of Greater Faith in Christ. In: The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Ed.): Ensign, October 1987. https://www.lds.org/ensign/1987/10/one-thing-needful-becoming-women-of-greater-faith-in-christ?lang=eng, 2014-05-12, 22:02.

+ Siehe Spencer W. Kimball, "Role of Righteous Women", Ensign, November 1979, Seite 102.

3 Sister Sheri L. Dew: Sind wir nicht alle Mütter? In: Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Oktober 2001. https://www.lds.org/general-conference/2001/10/are-we-not-all-mothers?lang=deu, 2014-05-12, 22:30. Der enthaltene Fußnotentext wurde in eickigen Klammern [] eingefügt. Andere Originalfußnote wurde belassen.

4 Elder Matthew Cowley Speaks, 1954, S. 109. Aus: Sister Sheri L. Dew: Sind wir nicht alle Mütter? In: Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Oktober 2001. https://www.lds.org/general-conference/2001/10/are-we-not-all-mothers?lang=deu, 2014-05-12, 22:30.

5 Elder John A. Widtsoe (Hg.): Priesthood and Church Government, S. 85. Aus: Sister Sheri L. Dew: Sind wir nicht alle Mütter? In: Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Oktober 2001. https://www.lds.org/general-conference/2001/10/are-we-not-all-mothers?lang=deu, 2014-05-12, 22:30.

6 Sister Marie K. Hafen: Celebrating Womenhood. In: The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Ed.): Ensign, June 1992. https://www.lds.org/ensign/1992/06/celebrating-womanhood?lang=eng, 2014-05-12, 22:44. Übersetzung von Rocky.

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