Sonntag, 26. Oktober 2014

Halloween feiern als Christ


Deuteronomium 18:10-11, 13:
„10Es soll unter dir niemand gefunden werden, ... der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier 11oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. 
13Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott, halten.“[1]




In einigen Tagen ist es soweit. Viele protestantische Christen werden den Reformationstag begehen. An diesem Tag gibt es aber auch jedes Jahr mehr und mehr Leute, die ein anderes Fest begehen: Halloween. Während die Einen Halloween verteufeln und als amerikanisch abstempeln, ist es für andere Menschen ein toller Feiertag.

Was ist Halloween und woher kommt dieser Brauch?

Lass mich zuerst den zweiten Teil dieser Frage beantworten.

Halloween ist eine Abkürzung von All Hallows' Eve – zu deutsch: Abend vor Allerheiligen. Der 1. November ist insbesondere in katholischen Ländern das Fest Allerheiligen, an dem man den Verstorbenen gedenkt. Halloween war ein Brauchtum, der vor allem im katholischen Irland verbreitet war und sich durch irische Einwanderer in den Vereinigten Staaten ausgebreitet hat. Seit 1990 verbreitet sich die US-amerikanische Ausprägung von Halloween über Frankreich und Süddeutschland in Europa. [2]

Laut einem Zeitungsartikel im Spiegel hat das Spukfest Halloween in Deutschland aufgrund des Ausfalls der Rosenmontagszüge 1991 in Deutschland Fuß gefasst. Weil aufgrund des 1. Golfkriegs der Karneval 1991 abgesagt wurde, ergab sich für die Unternehmen, die Clownskostüme und Masken herstellten, ein Problem. Niemand wollte deren Verkleidungen kaufen. Dieter Tschorn vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie erzählte, dass er und andere Hersteller, die ihr Geld mit Karnvallköstümen verdienten, sich überlegten, was sie tun sollten, falls Karneval wieder abgesagt würde. „Da kamen wir auf die Idee mit Halloween“, erzählte Dieter Tschorn im Spiegel. [3]

„Der Religionsethnologe Sir James Frazer beschrieb in seinem Standardwerk The Golden Bough (in der Ausgabe von 1922) Halloween als ''altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle''; neben dem Frühjahrsfest Beltane am 1. Mai (Walpurgisnacht) habe es sich um das zweite wichtige Fest der Kelten gehandelt. Nachgewiesen sei es seit dem 8. Jahrhundert, als christliche Synoden versuchten, solche ''heidnischen Riten'' abzuschaffen.“[2]

Die Encyclopaedia Britannica schreibt über den Ursprung von Halloween folgendes:
„Halloween hat seinen Ursprung im Samhain-Fest der Kelten im alten Britannien und Irland. Es wurde geglaubt, dass am Tag, der dem 1. November in heutigen Kalendern entspricht, das neue Jahr beginnt. Dieses Datum wurde als Winteranfang betrachtet, das Datum, an dem die Herden von den Feldern heimgeführt und der Landbesitz erneuert wurde. Man glaubte, dass während des Samhain-Festes die Seelen der Verstorbenen zurückkehrten, um deren Zuhause zu besuchen, und dass die Seelen derer, die während des Jahres verstarben, zum Anderland (otherworld) reisen. Leute legten Freudenfeuer (bonfires, wörtlich: Knochenfeuer) auf Hügelspitzen, um deren Hausfeuer für den Winter neu zu entfachen und um böse Geister abzuschrecken; und sie trugen manchmal Masken und andere Verkleidungen, um nicht von den Geistern erkannt zu werden, von denen man dachte, dass sie anwesend seien.“[4]

Die fortdauernde Kontinuität wird heute jedoch bestritten.[2] Das stört aber den Kindern und Erwachsenen, die sich zu Halloween verkleiden, von denen es mehr und mehr jedes Jahr gibt, nicht. Sie verkleiden sich als Hexen, Gespenster, blutrünstige Vampire, aber auch als Bienen, Engel, Marienkäfer etc.

Bildautor: Mansour de Toth (Laszloen)
Titel: Jack o'lantern: Ange et démon.

Bildquelle: Wikimedia Commons.[+]
Besonders als Christ, der sich dem Guten und der Erbauung verschrieben hat, muss man sich
positionieren. Was tun mit diesem Brauch? Feier ich Halloween? Und wenn ja, wie?

Ich persönlich habe nichts gegen ein Happy Halloween. Ich glaube, dass man keinen Dämonen huldigen sollte und sich nicht mit Dämonischen umgeben sollte. Wir sollten uns immer mit dem umgeben, das uns erbaut und uns zu Gott führt.

Elder Bednar unterwies uns in der Frühjahrsgeneralkonferenz 2006:
„Der Maßstab ist eindeutig. Wenn etwas, was wir denken, sehen, hören oder tun, uns vom Heiligen Geist entfernt, müssen wir aufhören, es zu denken, zu sehen, zu hören oder zu tun. Wenn etwa das, was uns unterhalten soll, uns dem Heiligen Geist entfremdet, dann ist diese Art von Unterhaltung sicherlich nichts für uns. Da der Geist nicht bei dem bleiben kann, was vulgär, roh oder unanständig ist, kommt derlei für uns keinesfalls in Frage. Wenn wir uns an etwas beteiligen, bei dem klar ist, dass wir uns davon fernhalten sollten, entfremden wir uns vom Geist des Herrn. Deshalb dürfen wir uns auf so etwas nicht einlassen. 
Ich weiß, dass wir gefallene Männer und Frauen sind, die in einer irdischen Welt leben, und dass wir vielleicht nicht jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag den Heiligen Geist bei uns haben. Allerdings kann der Heilige Geist oft, wenn nicht gar die meiste Zeit bei uns verbleiben – und ganz gewiss kann der Geist häufiger bei uns sein, als er nicht bei uns ist. Je mehr wir vom Geist des Herrn durchdrungen sind, desto mehr müssen wir danach trachten, seine Eingebungen zu erkennen, wenn wir sie erhalten, wie auch die Einflüsse oder Geschehnisse, die uns vom Heiligen Geist entfernen.“[5]

Diesen Maßstab sollten wir uns auch vor Augen halten, wenn wir uns hinsichtlich des Halloween-Festes positionieren. Bringt mich der bestimmte Halloween-Brauch zu Gott oder entfernt mich dieser von Gott. Wenn er mich von Gott entfernt, dann ist dieser bestimmte Halloween-Brauch nicht für mich.

Anstatt als Satan oder Dämon herumzulaufen, kann man auch als Biene, Engel, Superheld, etc. rumlaufen. Wenn ich einen Kürbis ein Gesicht schnitzen möchte, muss ich nicht ein dämonisches schnitzen, sondern ich kann auch etwas Kunstvolles oder Erbauendes schnitzen.

Letztes Jahr habe ich auf Facebook folgende Geschichte gelesen, die angeblich wahr sein soll. Auch wenn sie nur erdacht sein sollte, lehrt sie uns mitunter, wie man als Christ Halloween begehen kann:
„Vor Kurzem wurde eine Frau getauft. Einer ihrer Arbeitskollegen fragte sie, wie das Christsein so ist. Sie wurde von dieser Frage überrascht und wusste nicht, wie sie darauf antworten sollte, aber als sie herüberschaute, erblickte sie eine Kürbislaterne auf dem Schreibtisch und antwortete: ''<Ein Christ zu sein> ist wie ein Kürbis zu sein.'' 
Der Arbeitskollege bat sie, diesen Vergleich zu erklären. ''Nun, Gott pflückt dich von der Stelle, an der du bist, bringt dich ins Haus und wäscht den ganzen Schmutz ab, den du dir durch das Zusammensein mit all den anderen Kürbissen angesammelt hast. Dann schneidet er das obere Ende ab und entfernt all das eklige Zeug aus dem Inneren. Er entfernt all die Samen des Zweifels, des Hasses, der Gier und viele andere. Dann setzt er dir ein neues Lächeln in dein Gesicht und er setzt sein Licht in dein Inneres, damit du allen leuchten kannst.''“[6]

Was also ist Halloween? Es kann etwas Erbauendes sein, wenn man es so interpretiert, wie in der obigen Begebenheit. Ich finde diese Interpretation von Halloween äußerst schön und erbauend und wünsche dir und deinen Lieben ein besinnliches Halloween-Fest.



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Fußnoten

1 Revidierte Elberfelder Bibel (Rev. 26), 1985/1991/2008 Witten: SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG. http://www.bibleserver.com/start, 2014-10-26, 09:03.

2 Wikipedia-Artikel: Halloween. Zuletzt geändert am 25. Oktober 2014 um 16:01 Uhr. http://de.wikipedia.org/wiki/Halloween, 2014-10-26, 07:05.


3 Julia Bonstein: Halloween: Süsses oder Saures? In: Spiegel Online Schulspiegel, veröffentlicht am 19. Oktober 2010, 00:00 Uhr. http://www.spiegel.de/deinspiegel/a-723768.html, 2014-10-26, 06:46.

4 Halloween. In: Mansur G. Abdullah, Michael C. Anderson, Michael J. Anderson u.a. (Hgg.): Encyclopaedia Britannica. http://www.britannica.com/EBchecked/topic/252875/Halloween, 2014-10-26, 07:37. Übersetzung aus dem Englischen von Rocky.

5 Elder David A. Bednar: Damit sein Geist immer mit uns sei. In: Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im April 2006. https://www.lds.org/?lang=deu > Näheres zur Lehre > Generalkonferenz > Sämtliche Konferenzen > Konferenzarchiv > 2006 > April > Versammlung am Samstagnachmittag > Damit sein Geist immer mit uns sei. https://www.lds.org/general-conference/2006/04/that-we-may-always-have-his-spirit-to-be-with-us?lang=deu, 2014-10-26, 08:45.

6 Begebenheit veröffentlicht in der Facebook-Gruppe "LDS General Conference" am 1. November 2013 um 00:02 Uhr. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151997318401499&amp;set=a.430336221498.223828.36670611498&amp;type=1&amp;theater, 2013-11-01, 10:02.

+ Mansour de Toth (Laszloen): Jack o'lantern: Ange et démon. Date: 20. Oktober 2007. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jack-o-lantern-FR.JPG, 2014-10-26, 09:23. Um dieses Bild zu verwenden, bitte die Internetadresse folgen und Anweisungen dort befolgen.


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Letzte Änderung: 31. Okt. 2015, um 12:56.

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