„Wirst
du mit mir die Sonne vergessen,
weil wir durch uns in hellerem Gold strahlen?“[1]
weil wir durch uns in hellerem Gold strahlen?“[1]
Fields of Gold – Evynne Hollands[2]
Bildquelle: LDS Media Library. IRI.[*] |
Normalerweise
bin ich nicht so derjenige, der sich andauernd Liebeslieder oder
-filme reinzieht. Aber dieses Lied in der Fassung und Interpretation
von Evynne Hollens hat mich wirklich tief berührt. Daher möchte ich
erzählen, wie ich die Liebe meines Lebens getroffen habe und was
meine Hoffnung für die Zukunft ist, meine persönliche Hoffnung, die
mit meiner Religion tief verwoben ist.
Nachdem ich
getauft wurde, hatte ich das Gefühl, dass ich meine zukünftige Frau
finden würde. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie in den USA finden
würde, und dass ich dorthin müsste, um sie zu finden. Ich wusste,
dass dies so kommen würde, wenn ich mich würdig machen würde.
Als ich dann
einige Jahre später das Zeugnis und den Auftrag von Gott erhielt,
auf Mission zu gehen, kam dieses Gefühl wieder. Ich wusste, dass ich
durch meinen Missionsdienst, mein Frau kennenlernen würde. Ich
dachte, dass ich sie vielleicht auf meiner Mission kennenlernen
würde. Jedoch war ich nicht auf Brautschau, als ich auf Mission war.
Nein! Ich war voll bei der missionarischen Arbeit. Denn man ist nicht
auf Mission berufen, um neue Leute kennenzulernen, oder in der
Weltgeschichte umherzuwandern oder gar auf Brautschau zu sein. Ich
liebte meine Arbeit als Missionar. Ich gab gerne und mit Begeisterung
Zeugnis vom wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi.
Als dann die
Zeit gekommen war wieder nach Hause zu gehen, hatte mir der
Missionspräsident etwas gesagt, was wohl jeder Missionar zu hören
bekommt, wenn er wieder nach Hause geht. Er sagte mir, dass meine
neue Mission die sei, eine Frau zu finden, zu heiraten und eine
Familie zu gründen. In der mormonischen Theologie ist die Familie
(Ehe zwischen Mann und Frau, und, wenn möglich, auch Kinder kriegen)
so ziemlich an oberster Stelle. (Den ersten Stellplatz nimmt
natürlich Jesus Christus ein.)
Während ich
also im Flugzeug saß, dass mich wieder Heim flog, las ich einige
Ansprachen über die Familie, über das Daten und anderes. Ich wollte
eine Familie gründen. Das heißt, dass ich eine Frau heiraten müsste.
Um aber dies tun zu können, musste ich daten. Nun bin ich nicht
derjenige, der sehr nach außen gekehrt ist. Ganz und garnicht.
Eigentlich bin ich eher/sehr nach innen gekehrt. Ich bin ruhig und
schüchtern. Aber ich wusste, dass Gott mir die Verheißungen, die er
mir vor der Mission gegeben hatte, wahr machen würde, wenn ich
meinen Teil dazu beitragen würde. Also habe ich in diesem Flugzeug
im Stillen gebetet. Ich sprach zu Gott: „Vater im Himmel, du weißt,
dass ich schüchtern bin, dennoch will ich mein bestes geben, um
meine zukünftige Frau zu finden. Du weißt, dass ich zwei Jahre in
deinem Namen gedient habe. Bitte hilf mir.“ Als ich diese Bitte
äußerte, überkam mich ein starkes Gefühl, und ich wusste, dass er
mir helfen würde.
Was ich
jedoch nicht wusste, ist, wie schnell er mir helfen würde. Was
ist passiert? Zwei Tage, nachdem ich von der Mission zurück gewesen
bin, habe ich die Frau getroffen, mit der ich heute glücklich
verheiratet bin. Ich traf sie zuerst in meiner Kirchgemeinde. Es gab
zu diesem Zeitpunkt eine Religionsklasse, zu der ich hingegangen bin.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass, als ich sie das erste Mal
sah, bei mir so denken musste, dass sie sehr schön aussah. Wir haben
uns auf Englisch unterhalten, da ich mich noch sehr unsicher mit der
deutschen Sprache gefühlt habe. Immerhin hatte ich fast zwei Jahre
lang kein Deutsch mehr gesprochen, sondern nur Französisch und
Englisch.
Wir
haben uns danach öfter gesehen. Wir wurden Freunde, chatteten über
facebook und dann kam sie öfter mal nach Greifswald. Im Sommer 2008
wurde wir dann ein Paar. Wir hatten danach ein paar Höhen und
Tiefen, aber wir liebten uns.
Im
Januar 2009 war ich mit einem Kumpel für eine Woche im Tempel. Dort
haben wir einen Frühjahrsputz gemacht. Der Tempel ist ein besonderes
Haus Gottes, und daher wird darauf geachtet, dass darin alles schön,
hell, sauber und erbauend ist. In dieser Woche saß ich eines Abends
vor dem Tempel. Es war dunkel, die Sterne leuchteten und die goldene
Moronie-Statue leuchtete oben auf der Spitze des Tempels. Ich bat
Gott, mir zu sagen, ob meine Freundin meine zukünftige Frau werden sollte.
Als ich so im Gebet versunken war, wurde ich in meinen Gedanken in
den Tempel hineingetragen. Mir war so, als wenn ich dort etwas
gesehen hätte, nämlich meine Freundin und mich. In meinen Gedanken sah ich,
wie wir vor dem Altar knieten, gekleidet in weiß, und dass der
Tempelsiegler uns für Zeit und alle Ewigkeit aneinander gesiegelt
hätte. Dann überkam mich ein Gefühl, dass mir sagte: „Heirate
sie, aber arbeitet an eure Ehe.“ Und so manch anderes habe ich an
diesem Abend erfahren.
Am
14. Februar 2009 habe ich dann um ihre Hand angehalten. Es war schon
dunkel und die Sterne leuchteten hell und schön. Im Himmel schwebten
auch ein paar orangene Glückslaternen, die von einer Gaststätte
kamen, die nicht weit von uns stand. Und obwohl es wirklich kalt war,
war diese Nacht einfach nur schön, sie war still und romantisch. Ich
hielt um ihre Hand an und sie sagte ja. An diesem Abend küssten wir
uns das erste mal. (Ich finde, dass das Küssen zu intim ist, als
dass man einfach mal so drauf losküssen sollte, ohne die Absicht zu
haben, mit der Person ein Leben lang (und noch länger) zusammen zu
sein.) Obwohl ich schon vorher ein paar Mädchen geküsst hatte, war
dieser Kuss einfach nur magisch. Wir standen da, über uns die Sterne
und die Glückslaternen. Arm in Arm standen wir da, schauten hinauf
zum Himmel und meinten dann im Scherz, dass jetzt nur noch eine
Sternschnuppe fehlen würde, um alles perfekt zu machen. Kaum hatten
wir diesen Wunsch ausgesprochen, sahen wir im Himmel ganz kurz eine
Sternschnuppe. Das ist jetzt kein Scherz. In diesem Moment sahen wir,
dass unser Wunsch wahr wurde. Und ich dachte, dass vielleicht der
Vater im Himmel uns gehört hatte und uns ein Zeichen gab.
Wir
haben dann im März 2009 geheiratet. Wir schlossen vor dem Staat die
Ehe und wurden im Tempel für Zeit und alle Ewigkeit gesiegelt. Diese
Siegelung ist eine Art kirchliche Hochzeit, die man aber nur erhält,
wenn man würdig ist. Sie bindete uns und uns wurde verheißen, dass
wir auf ewig Mann und Frau sein könnten, wenn wir treu im Evangelium
bleiben.
Wie
steht es nun mit den Verheißungen, die Gott mir gegeben hatte, bevor
ich auf Mission gegangen bin? Nun, ich war am Anfang meiner
Missionszeit zwei Monate in Utah in den USA. Während dieser Zeit war
meine zukünftige Frau auch in Utah. Und ich weiß, dass ich meine
Frau deswegen getroffen habe, weil ich treu war und auf Mission
gegangen bin. Ich denke, dass Gott uns umsomehr segnet, wenn wir ihm
folgen.
Heute
nach fast 5 Jahren haben wir zwei Kinder, die uns sehr viel Freude
bereiten. Wenn ich abends nach Hause komme, kommt meine fast
dreijährige Tochter angerannt und freut sich ihren Papa zu sehen.
Auch mein kleiner fast einjähriger Sohn kommt voller Freude zu mir
angekrabbelt und möchte dann erst mal in den Arm genommen werden.
Die Liebe dieser beiden Kinder und die Liebe von meiner Frau
bereichern mein Leben. Ich liebe meine Frau und ich liebe unsere
Kinder. Ich freue mich, alle drei am Abend zu sehen.
Ich
liebe meine Frau. Und für mich ist sie wunderschön. Und wenn ich
mir ''Fields of Gold'' anhöre, muss ich an das Haar meiner Frau
denken, das im Sommer wie Gold leuchtet. Echt jetzt! Es leuchtet wie
Gold. Ich wünsche mir, dass unsere Liebe auch wie Gold leuchtet. Und
ich wünsche mir, dass unsere Liebe zueinander und zu Gott mit der
Zeit wächst und wächst, sodass diese Liebe sogar den Tod überdauert
und in alle Ewigkeit zwischen uns ist. Ich möchte für immer mit
meiner Familie zusammen sein. Und ich weiß, dass dies möglich ist,
weil Gott es so offenbart hat und weil Christi Gnade auf uns ruhen
wird, wenn wir ihm folgen, und weil Gott mir dies bestätigt hat.
Schatz,
ich liebe dich. Kinder, ich liebe euch. Gott, ich liebe auch dich;
hab Dank für diese besonderen Menschen in meinem Leben. Ich wünsche
mir, mit euch in Goldfeldern zu sein. Schatz, „[w]irst
du mit mir die Sonne vergessen, weil wir durch uns in hellerem
Gold strahlen?“[3]
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Fußnote
2 ''Fields of Gold'', Text und Musik ursprünglich von Sting. Interpretation von Evynne Hollands. Arrangement von Nathan Alef. http://www.youtube.com/watch?v=CtlRf8CPJ6I, 2014-01-19. Mit freundlicher Genehmigung von Evynne Hollands hier veröffentlicht.
3 Anonymus' interpretative Übersetzung des Liedes ''Fields of Gold'', ursprünglich von Sting auf Englisch geschrieben. http://www.golyr.de/eva-cassidy/songtext-fields-of-gold-149219.html, 2014-01-19, 22:31.
* Bildquelle: LDS Media Library. Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/media-library/images/clouds-fields-839824?lang=eng&category=, 2014-07-30, 23:30.
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Fußnote
1 Anonymus' interpretative
Übersetzung von ''Fields of Gold'', ursprünglich von Sting auf
Englisch geschrieben.
http://www.golyr.de/eva-cassidy/songtext-fields-of-gold-149219.html,
2014-01-19, 22:31.
2 ''Fields of Gold'', Text und Musik ursprünglich von Sting. Interpretation von Evynne Hollands. Arrangement von Nathan Alef. http://www.youtube.com/watch?v=CtlRf8CPJ6I, 2014-01-19. Mit freundlicher Genehmigung von Evynne Hollands hier veröffentlicht.
3 Anonymus' interpretative Übersetzung des Liedes ''Fields of Gold'', ursprünglich von Sting auf Englisch geschrieben. http://www.golyr.de/eva-cassidy/songtext-fields-of-gold-149219.html, 2014-01-19, 22:31.
* Bildquelle: LDS Media Library. Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/media-library/images/clouds-fields-839824?lang=eng&category=, 2014-07-30, 23:30.
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