Dienstag, 14. Februar 2023

Auf den Herrn hoffen

(Ansprache gegeben am Sonntag, den 12.02.2023 mit nachträglichen Bearbeitungen)


„Die aber auf den HERRN hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.“ (BI, Jesaja 40:31.)[1]


Liebe Geschwister,

in diesem Jahr haben wir und werden wir weiterhin von einer Person lesen, die in ihrer gesamten Existenz immer wieder Hoffnung gezeigt hat – Hoffnung auf seinen Herrn. 

Jesus Christus zeigte Hoffnung bereits im vorirdischen Leben. Im großen Rat im Himmel wurde besprochen, wie den Geistkindern des Vaters ein Leben in der höchsten Herrlichkeit ermöglicht werden könnte. Während der Widersacher durch Zerstörung der Entscheidungsfreiheit versuchen wollte, alle Geistkinder in den Himmel zurückzuzwingen und die Ehre des Vaters an sich zu reißen (siehe KP, Mose 4:1-3)[2], sprach Jesus Christus erfüllt von Glauben, Demut und Gehorsam – ja voller Hoffnung: „Vater, dein Wille geschehe, und die Herrlichkeit sei dein immerdar.“ (KP, Mose 4:2.) So nahm Jesus die Aufgabe an, der Erretter und Erlöser der Welt zu werden, indem er ein einzigartiges, ewiges und vollkommenes Opfer zur Sühne der Welt vollbringen würde. Er würde sich selbst für die gefallene Schöpfung opfern und Tod, Grab und Sünde überwinden. Er selbst würde zur Hoffnung der Menschen und allen Geschöpfen werden.

Als Jesus geboren wurde, lesen wir: „Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.“ (BI, Lukas 2:40.) Als Jesus zwölf Jahre alt war, lehrte er: „[I]ch [muss] in dem sein …, was meinem Vater gehört“. (BI, Lukas 2:49.) Von Jesus heißt es, dass er geduldig auf die Zeit seines geistlichen Wirkens wartete: 

„Und es begab sich, dass Jesus mit seinen Brüdern aufwuchs und stark wurde und auf den Herrn wartete, auf dass die Zeit seines geistlichen Wirkens komme.

Und er diente unter seinem Vater, und er sprach nicht wie andere Menschen, auch konnte man ihn nicht lehren; denn er brauchte keine Belehrung von irgendeinem Menschen.

Und nach vielen Jahren nahte die Stunde seines geistlichen Wirkens.“ (JSÜ, Matthäus 3:24-26.)[3]

Hoffnung hat oft mit Warten zu tun. Wenn wir hoffen, akzeptieren wir die Zeitrechnung des Herrn. 

Wir lesen davon, dass er sich taufen ließ, um „alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“ (JSÜ, Matthäus 3:43.) Nach seiner Taufe ließ Jesus den vom Widersacher gesetzten Samen des Zweifels nicht in sich aufkeimen. Ja, Satan versuchte immer wieder durch die Worte „Wenn du Gottes Sohn bist“ (BI, Matthäus 4:3,6) Zweifel zu sähen und Jesus in die Versuchung zu führen, seine göttlichen Kräfte auf unangemessene Weise zu nutzen. Selbst am Kreuz wiederholten sich die Worte des Widersachers aus dem Mund des Pöbels, die er am Anfang von der Mission Jesu sprach: „Wenn du Gottes Sohn bist, rette dich selbst und steig herab vom Kreuz!“ (BI, Matthäus 27:40.) Durch folgende Worte überwand er jegliche Versuchung: „Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen.“ (BI, Matthäus 4:10.) Hoffnung hat mit wahrer Anbetung zu tun.

Während seines geistlichen Wirkens erlitt Jesus viel Verfolgung. Am Ende seines Lebens – bevor er gekreuzigt wurde – sollte er die letzte und größte aller Aufgaben bewältigen: das Sühnopfer. Obwohl er inständig seine Jünger bat „[W]acht mit mir!“ (BI, Matthäus 26:38), da „ihn Traurigkeit und Angst [ergriff]“ (BI, Matthäus 26:37), fand er sie drei Mal schlafend vor. (Siehe BI, Matthäus 26:37-45.)[4] In dieser einsamen Stunde, als seine engsten Freunde ihn scheinbar verlassen haben, „erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er betete in seiner Angst noch inständiger“. (BI, Lukas 22:43f.) Daraufhin sühnte er für die ganze Schöpfung. Nach seiner Heldentat im Garten Getsemani wurde er von Judas verraten und von seinem Volk und von den geistlichen und politischen Führern zu Tode verurteilt. (Siehe BI, Matthäus 26:47-27:26.) Selbst am Kreuz, wo Jesus meinte, Gott hätte ihn verlassen (siehe BI, Matthäus 27:46; BI, Markus 15:34), 

„hoffte er auf seinen Vater und übte seine Entscheidungsfreiheit aus, um seinen Feinden zu verzeihen [siehe BI, Lukas 23:34], für seine Mutter zu sorgen [siehe BI, Johannes 19:27] und alles zu ertragen, bis sein Leben und seine irdische Mission beendet waren [siehe BI, Johannes 19:30].“ (Robert D. Hales. In: Generalkonferenz, Oktober 2011.)[5]  [6]

Wir wissen, dass er in der Geisterwelt den Gerechten erschien, sie belehrte und rechtschaffene Geister aussandte, um allen in der Dunkelheit verlorenen Menschenseelen sein Licht zu bringen. (Siehe Lehre und Bündnisse 138:6-12,18-22,29f.)[7] Am dritten Tag nach seinem Tod, stand er von den Toten auf – die Welt konnte ihn nicht überwinden – und dank seiner selbstlosen Tat der Liebe, dürfen auch wir, die wir unvollkommen sind, hoffen.

Jeder, der den Weg eines Gläubigen geht, wird Versuchung, Verfolgung, Verrat, Verlust, Schmähung und Schmerzen erleiden. Aber keiner muss ohne Hoffnung diesen Weg gehen. Während vieles um uns herum dem Wandel und Zerfall unterliegt, gibt es Beständigkeit und Ewigkeit im Herrn. Freunde mögen schlafen oder sich von uns abwenden, aber der Herr sendet stets seine Engel, um diejenigen zu trösten, die des Trostes bedürfen. Ja, wir dürfen auf den Herrn hoffen. 

Im Leben von Jesus Christus und in den Beispielen der Gläubigen vor alters erkennen wir, was

Lehi's Dream. Von Jerry Thompson.
Verfügbar über die Media Library der Kirche
Jesu Chrisi der Heiligen der Letzten Tage:
https://www.churchofjesuschrist.org/media/
image/lehis-dream-jerry-thompson-
b819ab8?lang=eng
(Stand: 12.Feb.2023).

Hoffnung ist.

In den Schriften bedeutet Hoffnung: Erwartung, Ahnung und Vertrauen.[5]

Alma lehrte eindrucksvoll, dass das im eigenen Herzen gepflanzte Wort Gottes durch Glauben, Eifer und Geduld zum Baum des Lebens heranwächst. (Siehe BM, Alma 32:30,41.)[8] Wir dürfen auf ewiges Leben hoffen, wenn wir das Wort Gottes leben, wenn wir durch unsere Taten Glauben zeigen. Hoffnung bedeutet in diesem Sinne auch, dass wir uns für das ewige Leben anstrengen müssen.

Hoffnung bedeutet, den Willen des Vaters voll und ganz anzunehmen, sich Gott hinzugeben, gehorsam und demütig zu sein und voll Vertrauen einen Schritt in das Ungewisse zu tun. Nephi zeigte dies, als er mit seinem Vater und seiner Familie in die Wildnis zog, auf die Stimme des Herrn hörte und mehrmals nach Jerusalem zurückkehrte, durch die Wildnis reiste und im Land Überfluss, wo sie hätten bleiben können, weil sie ja alles hatten, ein Schiff baute, um über den tosenden Wassern in ein Land der Verheißung zu fahren, das er nicht kannte. (Siehe BM, 1 Nephi 2:2,16; 3:1-4; 7:1-2,6; 17:1,4-8; 18:5f.,8.)[9]

Paulus erduldete viele Bedrängnisse, nachdem er zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gefunden hatte und nun den Menschen das Evangelium predigte. Dank der freudevollen Erwartung, die wir alle in Christus haben dürfen, konnte Paulus immer wieder, nachdem er gesteinigt wurde, aufstehen und seine Berufung erfüllen, obwohl er von seinen Freunden angefeindet wurde. (Siehe BI, Apostelgeschichte 14:19-22.)[10] Anfeindung bewirkt Geduld und unsere Hoffnung zeigt sich darin, alles mit Geduld anzunehmen. Dank der Hilfe des Herrn und durch seinen Geist, können wir jede Bedrängnis überwinden. Paulus gab diesbezüglich Zeugnis:

„Gerecht gemacht also aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Durch ihn haben wir auch im Glauben den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.

Mehr noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, 

Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung.

Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (BI, Römer 5:1-5.)

Wie Christus und alle anderen Propheten, dürfen und sollten wir jederzeit zu Gott beten und seine Hilfe empfangen. Wie Christus und alle anderen Propheten dürfen und sollten wir in den Schriften lesen, sie studieren und über sie nachsinnen. Dann werden wir gestärkt und können Gott und seinen Plan für einen jeden von uns erahnen und erfahren. Manchmal muss man geduldig warten. Manchmal muss man eifrig an einer Sache arbeiten. Und immer sollten wir die Weisheit durch Schriftstudium und Gebet erbitten, um zu erfahren, was wir tun sollen. Dann verbleiben wir in dem, was unserem Vater im Himmel gehört.

Dank Getsemani müssen wir nicht allein sein. Unser Gott und Erlöser, der Hüter Israels „schlummert nicht ein und schläft nicht“. (BI, Psalm 121:4.) Seine Engel sind „rings um [uns] …, um [uns] zu stützen“. (Lehre und Bündnisse 84:88.) Ich habe erfahren, dass Gott mich immer wieder aufgerichtet hat. In den letzten Jahren gab es immer wieder Momente, wo ich einerseits alles hingeschmissen hätte. Aber selbst wenn ich an Menschen und Dingen immer mehr Zweifel gehegt habe, konnte ich doch an einige Tatsachen nicht zweifeln, dass nämlich Gott da ist, dass sein Sohn das Sühnopfer vollbracht hat, dass Gott es gut mit mir meint und dass Gott die Kirche Jesu Christi wiederhergestellt hat mitsamt allen Lehren und Vollmachten, die für unsere Erlösung notwendig sind. Und so empfing ich wieder Kraft, weil ich mich in meinen Stunden der Dunkelheit an den Herrn gewandt habe. Er hat an mir wahr gemacht, was er vor alters durch den Propheten Jesaja verheißen hat:

„Die aber auf den HERRN hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.“ (BI, Jesaja 40:31.)

Ich denke, dass, wenn Sie in sich hineinhören, nachsinnen und beten, zu der gleichen Erkenntnis kommen können. Mögen wir diese Hoffnung nie verlieren, sondern gläubig vorwärtsstreben, zurück zu unserem Erlöser und unserem Vater im Himmel. Möge Gott Sie mit Licht, Erkenntnis und Kraft segnen, um wieder auf den rechten Weg zu gelangen.

Im Namen Jesu Christi. Amen.

 



Fußnoten

[1] Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). Stuttgart: Katholische Bibelanstalt. https://www.bibleserver.com/ (Stand: 12.Feb.2023). Alle Verse aus der Bibel wurden von derselben Übersetzung am selben Tag von der selben Quelle entnommen.

[2] KP, Mose 4:1-3 "1 Und ich, Gott, der Herr, sprach zu Mose, nämlich: Jener Satan, dem du im Namen meines Einziggezeugten geboten hast, ist derselbe, der von Anfang an gewesen ist; und er trat vor mich und sprach: Siehe, hier bin ich, sende mich; ich will dein Sohn sein, und ich will die ganze Menschheit erlösen, dass auch nicht eine Seele verlorengeht, und gewiss werde ich es tun; darum gib mir deine Ehre.
2 Aber siehe: Mein geliebter Sohn, der mein Geliebter und Erwählter von Anfang an war, sprach zu mir: Vater, dein Wille geschehe, und die Herrlichkeit sei dein immerdar.
3 Darum, weil jener Satan sich gegen mich auflehnte und danach trachtete, die Entscheidungsfreiheit des Menschen zu vernichten, die ich, Gott, der Herr, ihm gegeben hatte, und weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte, ließ ich ihn durch die Macht meines Einziggezeugten hinabwerfen".
(Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Hg.): Die Köstliche Perle (2019). Eine Auswahl aus den Offenbarungen, Übersetzungen und Schriften von Joseph Smith, erster Prophet, Seher und Offenbarer für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Deutsche Übersetzung aus dem Englischen. Salt Lake City: IRI. https://www.churchofjesuschrist.org/?lang=deu > Archiv > Heilige Schriften > Köstliche Perle. https://www.churchofjesuschrist.org/study/scriptures/pgp?lang=deu (Stand: 12.Feb.2023). Alle weiteren Verse aus der Köstlichen Perle [abgekürzt 'KP'] wurden von derselben Übersetzung am selben Tag von derselben Quelle entnommen.)

[3] Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Hg.) (2019): Auszüge aus der Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel. o.O.: IRI. https://www.churchofjesuschrist.org/?lang=deu > Archive > Heiige Schriften > Studienhilfen > Anhang: Joseph-Smith-Übersetzung. https://www.churchofjesuschrist.org/study/scriptures/jst?lang=deu (Stand: 12.Feb.2023). Alle weiteren Verse aus der Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel [abgekürzt 'JSÜ'] wurden am selben Tag von derselben Quelle entnommen.

[4] BI, Matthäus 26:37-45
''39 Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf sein Gesicht und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. 40 Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? 41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. 42 Wieder ging er weg, zum zweiten Mal, und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille. 43 Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen. 44 Und er ließ sie, ging wieder weg und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten. 45 Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Siehe, die Stunde ist gekommen und der Menschensohn wird in die Hände von Sündern ausgeliefert.''

[5] Robert D. Hales: Hoffen auf den Herrn: ''Dein Wille geschehe''. In: Generalkonferenz, Oktober 2011. https://www.churchofjesuschrist.org/?lang=deu > Archive > Generalkonferenz > 2010-2019 > Oktober 2011 > Hoffen auf den Herrn: ''Dein Wille geschehe'' Robert D. Hales. https://www.churchofjesuschrist.org/study/general-conference/2011/10/waiting-upon-the-lord-thy-will-be-done?lang=deu (Stand: 12.Feb.2023).

[6] BI, Lukas 23:34 ''Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los.''
     BI, Johannes 19:26f. ''26 Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.''
     BI, Johannes 19:30 ''Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.''

[7] Lehre und Bündnisse 138:6-12,18-22,29f.
''6 Ich schlug die Bibel auf und las im Ersten Brief des Petrus das dritte und vierte Kapitel, und tiefer als je zuvor berührten mich beim Lesen die folgenden Stellen: 7 'Denn auch Christus hat das eine Mal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, und ist getötet worden nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. 8 In demselben ist er auch hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt, 9 die vorzeiten ungehorsam waren, als Gottes Langmut sich geduldete in den Tagen Noachs, da man die Arche zurüstete, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser.' (1 Petrus 3:18-20.) 10 'Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium gepredigt worden, damit sie den Menschen gemäß nach dem Fleisch gerichtet werden, aber Gott gemäß nach dem Geist leben könnten.' (1 Petrus 4:6.) 11 Als ich über dies Geschriebene nachsann, gingen meinem Verständnis die Augen auf, und der Geist des Herrn ruhte auf mir, und ich sah die Scharen der Toten, klein und auch groß. 12 Und an dem einen Ort war eine unzählbare Schar der Geister der Gerechten versammelt, die dem Zeugnis von Jesus treu gewesen waren, solange sie auf Erden gelebt hatten,''
     ''18 Während diese riesige Menge wartete und sie alle miteinander redeten und sich auf die Stunde ihrer Befreiung von den Ketten des Todes freuten, erschien der Sohn Gottes und verkündete den Gefangenen, die treu gewesen waren, die Freiheit; 19 und dort predigte er ihnen das immerwährende Evangelium, die Lehre von der Auferstehung und der Erlösung der Menschen vom Fall und, unter der Bedingung, dass sie umkehrten, von ihren eigenen Sünden. 20 Aber zu den Schlechten ging er nicht, und bei den Gottlosen und den Umkehrunwilligen, die sich, als sie im Fleische weilten, verunreinigt hatten, erhob sich seine Stimme nicht; 21 und auch die Widersetzlichen, die die Zeugnisse und die Warnungen der Propheten aus alter Zeit verworfen hatten, schauten seine Gegenwart nicht und sahen sein Angesicht nicht. 22 Wo sie waren, herrschte Finsternis, aber unter den Rechtschaffenen, da war Friede;''
     ''29 Und während ich mich verwunderte, gingen mir die Augen auf und mein Verständnis wurde belebt, und ich nahm wahr, dass der Herr nicht in eigener Person zu den Schlechten und den Ungehorsamen, die die Wahrheit verworfen hatten, hinging, um sie zu belehren, 30 sondern siehe, aus den Rechtschaffenen stellte er seine Kräfte zusammen und bestimmte Boten, angetan mit Macht und Vollmacht, und gab ihnen den Auftrag, hinzugehen und das Licht des Evangeliums denen zu bringen, die in Finsternis waren, ja, zu allen Menschengeistern; und so wurde den Toten das Evangelium gepredigt.''
     (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Hg.) (2019): Lehre und Bündnisse der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (2019). Offenbarungen enthaltend, die Joseph Smith, dem Propheten, gegeben wurden, nebst einigen Hinzufügungen seiner Nachfolger in der Präsidentschaft der Kirche. Salt Lake City: IRI. https://www.churchofjesuschrist.org/?lang=deu > Archive > Heilige Schriften > Lehre und Bündnisse. https://www.churchofjesuschrist.org/study/scriptures/dc-testament?lang=deu (Stand: 12.Feb.2023). Alle weiteren Verse aus dem Buch 'Lehre und Bündnisse' sind von der selben Übersetzung am selben Tag von der selben Quelle entnommen worden.)

[8] BM, Alma 32:30,41
     ''30 Aber siehe, wenn das Samenkorn anschwillt und sprosst und zu wachsen anfängt, dann müsst ihr notwendigerweise sagen, dass das Samenkorn gut ist; denn siehe, es schwillt und sprosst und fängt zu wachsen an. Und nun siehe, wird das nicht euren Glauben stärken? Ja, es wird euren Glauben stärken, denn ihr werdet sagen: Ich weiß, dass dies ein gutes Samenkorn ist; denn siehe, es sprosst und fängt zu wachsen an.''
     ''41 Aber wenn ihr das Wort nährt, ja, den Baum nährt, wenn er zu wachsen anfängt, durch euren Glauben, mit großem Eifer und mit Geduld, und nach seiner Frucht ausschaut, wird er Wurzel fassen; und siehe, es wird ein Baum sein, der zu immerwährendem Leben emporsprosst.''
     (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Hg.) (2019): Das Buch Mormon. Ein Bericht, von Mormon mit eigener Hand auf Platten geschrieben, den Platten Nephis entnommen. Aus dem Original von den Platten ins Englische übersetzt von Joseph Smith jun. Deutsche Übersetzung aus dem Englischen.  o.O.: IRI. https://www.churchofjesuschrist.org/?lang=deu > Archive > Heilige Schriften > Das Buch Mormon. https://www.churchofjesuschrist.org/study/scriptures/bofm?lang=deu (Stand: 12.Feb.2023). Alle weiteren Verse aus dem Buch Mormon [abgekürzt 'BM'] wurden am selben Tag von derselben Übersetzung und derselben Quelle entnommen.)

[9] BM, 1 Nephi 2:2,16; 3:1-4; 7:1-2,6; 17:1,4-8; 18:5f.,8
[2:]   ''2 Und es begab sich: Der Herr gebot meinem Vater, ja, in einem Traum, er solle seine Familie nehmen und in die Wildnis ziehen.''
       ''16 Und es begab sich: Ich, Nephi, war noch sehr jung, wenn auch groß von Gestalt, und ich hatte auch großes Verlangen, von den Geheimnissen Gottes zu wissen; darum rief ich den Herrn an; und siehe, er besuchte mich und erweichte mir das Herz, sodass ich alle die Worte glaubte, die mein Vater gesprochen hatte; darum lehnte ich mich nicht wie meine Brüder gegen ihn auf.''
[3:]   ''1 Und es begab sich: Nachdem ich, Nephi, mit dem Herrn gesprochen hatte, kehrte ich zum Zelt meines Vaters zurück. 2 Und es begab sich: Er sprach zu mir, nämlich: Siehe, ich habe einen Traum geträumt; darin hat mir der Herr geboten, dass du und deine Brüder nach Jerusalem zurückkehren sollt. 3 Denn siehe, Laban hat die Aufzeichnungen der Juden und auch eine Stammtafel meiner Vorväter, und sie sind auf Platten aus Messing graviert. 4 Darum hat mir der Herr geboten, dass du und deine Brüder zum Haus Labans gehen sollt, um die Aufzeichnungen zu erlangen und sie hierher hinab in die Wildnis zu bringen.''
[7:]   ''1 Und nun möchte ich, dass ihr dies wisst: Nachdem mein Vater Lehi damit zu Ende gekommen war, in Bezug auf seine Nachkommen zu prophezeien, da begab es sich: Der Herr sprach abermals zu ihm und sagte, es sei nicht gut, wenn er, Lehi, mit seiner Familie allein in die Wildnis ziehe, sondern seine Söhne sollten Töchter zur Frau nehmen, damit sie im Land der Verheißung dem Herrn Nachkommen erwecken könnten. 2 Und es begab sich: Der Herr gebot ihm, dass ich, Nephi, und meine Brüder abermals in das Land Jerusalem zurückkehren und Ischmael mit seiner Familie in die Wildnis herabholen sollten.''
       ''6 Und es begab sich: Als wir in der Wildnis dahinzogen, siehe, da lehnten sich Laman und Lemuel und zwei von den Töchtern Ischmaels und die zwei Söhne Ischmaels mit ihren Familien gegen uns auf; ja, gegen mich, Nephi, und Sam und ihren Vater Ischmael und seine Frau und seine drei anderen Töchter.''
[17:]  ''1 Und es begab sich: Wir setzten unsere Reise in der Wildnis wieder fort; und wir zogen von der Zeit an nahezu ostwärts. Und wir wanderten und wateten durch viel Bedrängnis in der Wildnis; und unsere Frauen gebaren Kinder in der Wildnis.''
       ''4 Und wir weilten über den Zeitraum vieler Jahre hinweg in der Wildnis, ja, nämlich acht Jahre. 5 Und wir kamen in das Land, das wir Überfluss nannten, wegen seiner vielen Früchte und auch des wilden Honigs; und dies alles war vom Herrn bereitet worden, damit wir nicht zugrunde gingen. Und wir erblickten das Meer, das wir Irreantum nannten, was, übersetzt, viele Wasser heißt. 6 Und es begab sich: Wir schlugen unsere Zelte am Ufer des Meeres auf; und wenn wir auch viele Bedrängnisse und viel Schweres erlitten hatten, ja, nämlich so viel, dass wir es nicht alles niederschreiben können, so waren wir überaus froh, als wir an das Ufer des Meeres kamen; und wegen seiner vielen Früchte nannten wir den Ort Überfluss. 7 Und es begab sich: Nachdem ich, Nephi, über den Zeitraum vieler Tage hinweg im Land Überfluss gewesen war, erging die Stimme des Herrn an mich, nämlich: Erhebe dich und steige auf den Berg. Und es begab sich: Ich erhob mich und stieg auf den Berg und rief den Herrn an. 8 Und es begab sich: Der Herr sprach zu mir, nämlich: Du sollst ein Schiff bauen auf die Weise, die ich dir zeigen werde, damit ich dein Volk über diese Wasser führen kann.''
[18:]  ''5 Und es begab sich: An meinen Vater erging die Stimme des Herrn, wir sollten uns aufmachen und in das Schiff hinabsteigen. 6 Und es begab sich: Am nächsten Tag, nachdem wir alles bereitet hatten, viel Früchte und Fleisch aus der Wildnis und reichlich Honig sowie Vorräte gemäß dem, was der Herr uns geboten hatte, stiegen wir in das Schiff hinab mit unserer ganzen Ladung und unseren Samen und allem, was wir mitgebracht hatten, ein jeder nach seinem Alter; und so stiegen wir alle mit unseren Frauen und unseren Kindern in das Schiff hinab.''
       ''8 Und es begab sich: Nachdem wir alle in das Schiff hinabgestiegen waren und unsere Vorräte und alles, was uns geboten worden war, mit uns genommen hatten, begaben wir uns hinaus auf die See und wurden von dem Wind zum verheißenen Land hin getrieben.''

[10] BI, Apostelgeschichte 14:19-22
''19 Von Antiochia und Ikonion aber kamen Juden und überredeten die Volksmenge. Und sie steinigten den Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot. 20 Als aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Am anderen Tag zog er mit Barnabas nach Derbe weiter. 21 Als sie dieser Stadt das Evangelium verkündet und viele Jünger gewonnen hatten, kehrten sie nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück. 22 Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.''

Bildquelle

Lehi's Dream. Von: Jerry Thompson. Verfügbar über die Media Library der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: https://www.churchofjesuschrist.org/?lang=eng > Libraries > Media Library > Gospel Art > Gospel Art Book > Book of Mormon - Gorspel Art Book > Lehi's Dream > View more details. https://www.churchofjesuschrist.org/media/image/lehis-dream-jerry-thompson-b819ab8?lang=eng (Stand: 12.Feb.2023).


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