Pr.
henry B. Eyring:
„Wenn
Sie Ihm (dem Herrn) die Führung in ihrer Familie überlassen, kommt
alles in Ordnung.“[1]
Ich fand
diesen Satz von Pr. Henry B. Eyring wirklich sehr treffend. Wie toll
ist es doch, von Propheten und Aposteln belehrt werden zu dürfen.
Als ich am letzten Wochenende der Generalkonferenz lauschte, habe ich
den Heiligen Geist ganz stark verspürt. Ich hatte das Gefühl, dass
nicht zu allen Mitgliedern, sondern zu mir ganz persönlich
gesprochen wurde. Vor allem fand ich den obigen Satz so inspirierend,
dass ich gleich das folgende Meme machen musste.
Bildquelle: [2] |
Es gibt
Stimmen in der Welt, die genau das Gegenteil verkünden. So habe ich
vor ein paar Jahren im Radio einen Mönch sprechen hören, der in
seinem Buch schrieb, dass Jesus von Nazareth ein Feind der Familie
sei. Dieser Mönch hatte wirklich behauptet, dass Jesus Christus
gegen die Familie ist. Warum hat er das getan? Vielleicht hat dieser
Mönch an folgenden Bibelvers gedacht:
„32Wer sich nun vor den
Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater
im Himmel bekennen. 33Wer
mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem
Vater im Himmel verleugnen. 34Denkt
nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin
nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35Denn
ich bin gekommen, um den Sohn mit
seinem Vater zu entzweien und
die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer
Schwiegermutter; 36und
die Hausgenossen eines Menschen werden
seine Feinde sein. 37Wer
Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und
wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
38Und wer nicht
sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
39Wer das Leben
gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen
verliert, wird es gewinnen.“ (BI, Matthäus 10:32-39.)[3]
Hat Jesus
nicht Frieden bringen wollen? Doch! Sein Ziel ist es, die Familien
der Erde zu einen, sie zu binden und ihnen die größten Segnungen zu
geben, die Gott einem geben kann: Ewiges Leben. Ewiges Leben
ist das Leben, das Gott, der auch den Namen 'Ewig'
trägt, lebt: ein Leben im Familienbund für immer und ewig,
angetan mit Unsterblichkeit und ewiger Herrlichkeit.
Aber wann
immer sich jemand für Jesus Christus entscheidet, kann das ungeahnte
Folgen für das eigene soziale Leben haben. Es kann passieren, dass
einem die eigene Familie verstößt, weil man einfach nur an Jesus
glaubt und sich seiner Kirche anschließt. Diese Familienmitglieder
haben die freie Wahl, wie sie auf die Botschaft von Jesus reagieren.
Und manchmal passiert es, dass sie sich dagegen entscheiden und die
Familienmitglieder ausstoßen, die nicht ihrer Meinung sind. Auch
wenn ich nicht komplett ausgestoßen wurde, habe ich doch einen
Bruder, der mit mir nichts zu tun haben will, weil er in mir die
Kirche sieht, die er nicht mag. Auch ist die Beziehung zu meinen
anderen Geschwistern und zu meinen Eltern nicht ideal.
Christi
Evangelium vom Frieden, verkündet ein Frieden, der nicht von dieser
Welt ist. Er spricht:
„Frieden hinterlasse ich euch,
meinen Frieden
gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie
die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“
(BI, Johannes 14:27.)[4]
Dieser
Frieden muss nicht immer äußerlich zu sehen sein. So weiß ich zum
Beispiel, dass, obwohl ich keine gute bzw. optimale Bezeihung zu
meinen Eltern und Geschwistern habe, alles gut werden wird. Durch
meine Entscheidung, Gott und seiner Kirche treu zu bleiben, lege ich
die Grundlage für eine mögliche spätere ewige Familie mit meinen
Eltern und Geschwistern.
Der Frieden,
wie Christus, aber nicht die Welt, ihn gibt, kann aber auch von außen
zu sehen sein. Meine Frau und ich sind bemüht, mit unseren beiden
Kindern eine Familie zu sein, deren Grundlage Jesus Christus ist. Nur
er kann die wahre Grundlage für unser Leben sein. Nur dann kann
unser Familienleben harmonisch sein.
In
Gesprächen mit Mitgliedern und Besuchern der Kirche habe ich
manchmal gehört, dass unsere Ansprachen und Veranstaltungen zu sehr
die Wichtigkeit der Familie betonen. Diese Mitglieder und Besucher
gingen geknickt aus dem Gottesdienst, weil sie – aus welchen
Gründen auch immer – entweder keine Familie gründen können oder
weil sie für ihre Familie (Eltern, Geschwister, Kinder, Ehepartner,
…) Fremde sind. Diese Menschen sehnen sich nach der Liebe und den
Frieden, die eine Familie bieten kann. Und wenn dann andere
Mitglieder über dieses Thema sprechen, denken diese Menschen, dass
sie versagt haben, weil sie sich nicht in der Lage sehen eine Familie
zu gründen, einen Ehepartner zu finden, Kinder in die Welt zu
setzen, weil sie sich haben scheiden lassen, oder weil sie von ihrer
Familie verstoßen wurden. Ich denke, dass man sich solche Vorwürfe
nicht machen sollte.
Wenn DU zu
denen gehörst, die denken, dass sie versagt haben, dann möchte ich,
dass du daran denkst, dass die Familie aus mehr als aus einem
irdischen Ehepartner, einem irdischen Kind, irdischen Geschwistern
und irdischen Eltern besteht. Auch DU gehörst schon von Anfang zu
einer Familie. Noch bevor du hier auf Erden geboren wurdest, warst du
ein Geistkind unseres Vaters im Himmel, der dich mit deiner Mutter im
Himmel gezeugt hat. Du wurdest damals als Geistkind gezeugt und bist
ein geliebtes Geistkind eines Vaters und einer Mutter im Himmel. Du
bist schon ein Kind von himmlischen Eltern, die dich lieben, deren
Liebe du nicht erst verdienen musst. Sie lieben dich, weil du ihr
Kind bist.
Unsere
himmlischen Eltern haben uns alle gezeugt, noch bevor wir geboren
wurden. Und in seiner Gegenwart haben wir uns entwickelt. Wir sind
also alle Söhne und Töchter und somit im wahrsten Sinne des Wortes
Brüder und Schwestern. In deinem Leben wird es Menschen geben, die
dich lieb haben, sie sind deine Freunde oder Nachbarn oder Bekannte
oder Glaubensbrüder und -schwestern. Du bist nicht allein, denn
diese Menschen sind im wahrsten Sinne des Wortes deine Geschwister.
Im
mormonischen Glauben heißt es, dass man für immer im Familienbund
leben kann, angetan mit Herrlichkeit und Unsterblichkeit. Was ist
denn, wenn die eigenen Eltern sich von Gott abwenden? Werde ich dann
ohne Eltern im Himmel sein? Gut. Ich könnte ja meine eigene Familie
gründen. Aber dann wäre ich ein Elternteil. Ich denke, dass die
Familienbeziehung so sein wird, wie es in der Sprache des Alten
Testaments durchscheint. Dort wird jeder Vorvater als Vater
bezeichnet. Jeder weibliche Ahne ist eine Mutter. Jeder Nachfahre,
also der Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-…-Enkel ist ein Sohn bzw.
eine Tochter. Wenn wir also einmal bei Gott sind, werden wir nicht
allein sein. Wir werden in einem ewigen Familienbund sein, wenn wir
uns dafür bereit machen.
Außerdem
ist kein Mensch vor Gott verloren. Ich denke, dass wir auch unsere
irdischen Eltern, wenn sie nicht in Gottes Gegenwart gelangen
konnten, besuchen werden können. Gottes Erlösungsplan ist ein Plan
der Barmherzigkeit. Nicht jeder wird in der Gegenwart Gottes leben
können, sprich das Ewige Leben haben. Aber so ziemlich jeder Mensch
(abgesehen von ein paar wenigen, die man vielleicht an zwei oder drei
Händen abzählen kann) wird in ein Reich Gottes kommen, ein Reich,
das ein geringeres Maß der Herrlichkeit Gottes hat, aber es wird
dennoch ein göttliches Reich sein. Es wird ein schönes Reich sein.
Menschen werden frei von körperlichen Beschwerden sein. Sie werden
unsterblich sein, aber halt nicht im Familienbunde ein Ewiges Leben
haben.
Die
neuzeitlichen Apostel und Propheten haben verkündet:
„[I]m Plan des
Schöpfers [steht] [die
Familie] für die ewige Bestimmung seiner Kinder ... im Mittelpunkt … .
Alle Menschen —
Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist
ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter
himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine
göttliche Bestimmung.“[5]
Der
Fokus von Christus ist die Erlösung der gesamten menschlichen
Familie. Durch neuzeitliche Offenbarung wissen wir, dass die Familie
für ihn wichtig. Er ist kein Feind der Familie und ist auch nicht
gegen die Familie. Er ist der Erretter der gesamten menschlichen
Familien.
„Wenn Sie Ihm (dem Herrn) die Führung in ihrer
Familie überlassen, kommt alles in Ordnung.“ (Pr. Henry B.
Eyring.)[1]
Ich
glaube, dass dieser Satz für jeden gilt. Egal ob man eine Familie im
engeren Sinne hat oder nicht. Denn wir sind alle Brüder und
Schwestern. Und wenn wir dem Herrn folgen, wird alles gut werden. Das
ist mein mormonischer Glaube.
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Fußnoten
1 Pr.
Henry B. Eyring: A Priceless Heritage of Hope. In: Generalkonferenz
der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, April 2014.
Transkript von Rocky.
https://www.lds.org/general-conference/watch/2014/04?lang=deu&vid=3435371983001&cid=12,
2014-04-05, 20:26.
2 Bildquelle:
LDS Media Library: IRI,
http://media.ldscdn.org/images/media-library/jesus-christ/jesus-christ-1138494-mobile.jpg,
2014-04-05, 20:25. Schrift im Bild von Rocky hinzugefügt.
3 Einheitsübersetzung
der Bibel 1972/1974, Revision 1979/80.
http://www.die-bibel.de/online-bibeln/einheitsuebersetzung/bibeltext/,
2014-04-09. Hervorhebung durch Fettdruck von Rocky hinzugefügt.
Alle weiteren Verse aus der Bibel [abgekürzt: BI] wurden von der
gleichen Übersetzung und von der gleichen Quelle am selben Tag
entnommen.
4 Hervorhebung
durch Kursivschrift von Rocky hinzugefügt.
5 Die
Erste Präsidentschaft und der Rat der Zwölf Apostel der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: Die Familie: Eine
Proklamation an die Welt, 1995.
http://www.lds.org/library/display/0,4945,2089-4-11-1,00.html,
2012-12-04, 20:09.
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