Donnerstag, 10. April 2014

Mein Glaube über die Familie


Pr. henry B. Eyring:
Wenn Sie Ihm (dem Herrn) die Führung in ihrer Familie überlassen, kommt alles in Ordnung.“[1]


Ich fand diesen Satz von Pr. Henry B. Eyring wirklich sehr treffend. Wie toll ist es doch, von Propheten und Aposteln belehrt werden zu dürfen. Als ich am letzten Wochenende der Generalkonferenz lauschte, habe ich den Heiligen Geist ganz stark verspürt. Ich hatte das Gefühl, dass nicht zu allen Mitgliedern, sondern zu mir ganz persönlich gesprochen wurde. Vor allem fand ich den obigen Satz so inspirierend, dass ich gleich das folgende Meme machen musste.

Bildquelle: [2]
Es gibt Stimmen in der Welt, die genau das Gegenteil verkünden. So habe ich vor ein paar Jahren im Radio einen Mönch sprechen hören, der in seinem Buch schrieb, dass Jesus von Nazareth ein Feind der Familie sei. Dieser Mönch hatte wirklich behauptet, dass Jesus Christus gegen die Familie ist. Warum hat er das getan? Vielleicht hat dieser Mönch an folgenden Bibelvers gedacht:
32Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. 33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. 34Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; 36und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. 37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. 38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. 39Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.“ (BI, Matthäus 10:32-39.)[3]
Hat Jesus nicht Frieden bringen wollen? Doch! Sein Ziel ist es, die Familien der Erde zu einen, sie zu binden und ihnen die größten Segnungen zu geben, die Gott einem geben kann: Ewiges Leben. Ewiges Leben ist das Leben, das Gott, der auch den Namen 'Ewig' trägt, lebt: ein Leben im Familienbund für immer und ewig, angetan mit Unsterblichkeit und ewiger Herrlichkeit.

Aber wann immer sich jemand für Jesus Christus entscheidet, kann das ungeahnte Folgen für das eigene soziale Leben haben. Es kann passieren, dass einem die eigene Familie verstößt, weil man einfach nur an Jesus glaubt und sich seiner Kirche anschließt. Diese Familienmitglieder haben die freie Wahl, wie sie auf die Botschaft von Jesus reagieren. Und manchmal passiert es, dass sie sich dagegen entscheiden und die Familienmitglieder ausstoßen, die nicht ihrer Meinung sind. Auch wenn ich nicht komplett ausgestoßen wurde, habe ich doch einen Bruder, der mit mir nichts zu tun haben will, weil er in mir die Kirche sieht, die er nicht mag. Auch ist die Beziehung zu meinen anderen Geschwistern und zu meinen Eltern nicht ideal.

Christi Evangelium vom Frieden, verkündet ein Frieden, der nicht von dieser Welt ist. Er spricht:
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ (BI, Johannes 14:27.)[4]
Dieser Frieden muss nicht immer äußerlich zu sehen sein. So weiß ich zum Beispiel, dass, obwohl ich keine gute bzw. optimale Bezeihung zu meinen Eltern und Geschwistern habe, alles gut werden wird. Durch meine Entscheidung, Gott und seiner Kirche treu zu bleiben, lege ich die Grundlage für eine mögliche spätere ewige Familie mit meinen Eltern und Geschwistern.

Der Frieden, wie Christus, aber nicht die Welt, ihn gibt, kann aber auch von außen zu sehen sein. Meine Frau und ich sind bemüht, mit unseren beiden Kindern eine Familie zu sein, deren Grundlage Jesus Christus ist. Nur er kann die wahre Grundlage für unser Leben sein. Nur dann kann unser Familienleben harmonisch sein.

In Gesprächen mit Mitgliedern und Besuchern der Kirche habe ich manchmal gehört, dass unsere Ansprachen und Veranstaltungen zu sehr die Wichtigkeit der Familie betonen. Diese Mitglieder und Besucher gingen geknickt aus dem Gottesdienst, weil sie – aus welchen Gründen auch immer – entweder keine Familie gründen können oder weil sie für ihre Familie (Eltern, Geschwister, Kinder, Ehepartner, …) Fremde sind. Diese Menschen sehnen sich nach der Liebe und den Frieden, die eine Familie bieten kann. Und wenn dann andere Mitglieder über dieses Thema sprechen, denken diese Menschen, dass sie versagt haben, weil sie sich nicht in der Lage sehen eine Familie zu gründen, einen Ehepartner zu finden, Kinder in die Welt zu setzen, weil sie sich haben scheiden lassen, oder weil sie von ihrer Familie verstoßen wurden. Ich denke, dass man sich solche Vorwürfe nicht machen sollte.

Wenn DU zu denen gehörst, die denken, dass sie versagt haben, dann möchte ich, dass du daran denkst, dass die Familie aus mehr als aus einem irdischen Ehepartner, einem irdischen Kind, irdischen Geschwistern und irdischen Eltern besteht. Auch DU gehörst schon von Anfang zu einer Familie. Noch bevor du hier auf Erden geboren wurdest, warst du ein Geistkind unseres Vaters im Himmel, der dich mit deiner Mutter im Himmel gezeugt hat. Du wurdest damals als Geistkind gezeugt und bist ein geliebtes Geistkind eines Vaters und einer Mutter im Himmel. Du bist schon ein Kind von himmlischen Eltern, die dich lieben, deren Liebe du nicht erst verdienen musst. Sie lieben dich, weil du ihr Kind bist.

Unsere himmlischen Eltern haben uns alle gezeugt, noch bevor wir geboren wurden. Und in seiner Gegenwart haben wir uns entwickelt. Wir sind also alle Söhne und Töchter und somit im wahrsten Sinne des Wortes Brüder und Schwestern. In deinem Leben wird es Menschen geben, die dich lieb haben, sie sind deine Freunde oder Nachbarn oder Bekannte oder Glaubensbrüder und -schwestern. Du bist nicht allein, denn diese Menschen sind im wahrsten Sinne des Wortes deine Geschwister.

Im mormonischen Glauben heißt es, dass man für immer im Familienbund leben kann, angetan mit Herrlichkeit und Unsterblichkeit. Was ist denn, wenn die eigenen Eltern sich von Gott abwenden? Werde ich dann ohne Eltern im Himmel sein? Gut. Ich könnte ja meine eigene Familie gründen. Aber dann wäre ich ein Elternteil. Ich denke, dass die Familienbeziehung so sein wird, wie es in der Sprache des Alten Testaments durchscheint. Dort wird jeder Vorvater als Vater bezeichnet. Jeder weibliche Ahne ist eine Mutter. Jeder Nachfahre, also der Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-…-Enkel ist ein Sohn bzw. eine Tochter. Wenn wir also einmal bei Gott sind, werden wir nicht allein sein. Wir werden in einem ewigen Familienbund sein, wenn wir uns dafür bereit machen.

Außerdem ist kein Mensch vor Gott verloren. Ich denke, dass wir auch unsere irdischen Eltern, wenn sie nicht in Gottes Gegenwart gelangen konnten, besuchen werden können. Gottes Erlösungsplan ist ein Plan der Barmherzigkeit. Nicht jeder wird in der Gegenwart Gottes leben können, sprich das Ewige Leben haben. Aber so ziemlich jeder Mensch (abgesehen von ein paar wenigen, die man vielleicht an zwei oder drei Händen abzählen kann) wird in ein Reich Gottes kommen, ein Reich, das ein geringeres Maß der Herrlichkeit Gottes hat, aber es wird dennoch ein göttliches Reich sein. Es wird ein schönes Reich sein. Menschen werden frei von körperlichen Beschwerden sein. Sie werden unsterblich sein, aber halt nicht im Familienbunde ein Ewiges Leben haben.

Die neuzeitlichen Apostel und Propheten haben verkündet:
[I]m Plan des Schöpfers [steht] [die Familie] für die ewige Bestimmung seiner Kinder ... im Mittelpunkt … .
Alle Menschen — Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung.“[5]

Der Fokus von Christus ist die Erlösung der gesamten menschlichen Familie. Durch neuzeitliche Offenbarung wissen wir, dass die Familie für ihn wichtig. Er ist kein Feind der Familie und ist auch nicht gegen die Familie. Er ist der Erretter der gesamten menschlichen Familien.
Wenn Sie Ihm (dem Herrn) die Führung in ihrer Familie überlassen, kommt alles in Ordnung.“ (Pr. Henry B. Eyring.)[1]
Ich glaube, dass dieser Satz für jeden gilt. Egal ob man eine Familie im engeren Sinne hat oder nicht. Denn wir sind alle Brüder und Schwestern. Und wenn wir dem Herrn folgen, wird alles gut werden. Das ist mein mormonischer Glaube.

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Fußnoten
1 Pr. Henry B. Eyring: A Priceless Heritage of Hope. In: Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, April 2014. Transkript von Rocky. https://www.lds.org/general-conference/watch/2014/04?lang=deu&vid=3435371983001&cid=12, 2014-04-05, 20:26.


2 Bildquelle: LDS Media Library: IRI, http://media.ldscdn.org/images/media-library/jesus-christ/jesus-christ-1138494-mobile.jpg, 2014-04-05, 20:25. Schrift im Bild von Rocky hinzugefügt.


3 Einheitsübersetzung der Bibel 1972/1974, Revision 1979/80. http://www.die-bibel.de/online-bibeln/einheitsuebersetzung/bibeltext/, 2014-04-09. Hervorhebung durch Fettdruck von Rocky hinzugefügt. Alle weiteren Verse aus der Bibel [abgekürzt: BI] wurden von der gleichen Übersetzung und von der gleichen Quelle am selben Tag entnommen.


4 Hervorhebung durch Kursivschrift von Rocky hinzugefügt.


5 Die Erste Präsidentschaft und der Rat der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: Die Familie: Eine Proklamation an die Welt, 1995. http://www.lds.org/library/display/0,4945,2089-4-11-1,00.html, 2012-12-04, 20:09.



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